Die Rollenzuweisungen können in verschiedenen Gesellschaften und auch innerhalb einer Gesellschaft stark variieren. Im Gegensatz zum biologischen Geschlecht sind die Geschlechterrollen von Frauen und Männern wandelbar. Häufig wird die Sozialisation nicht nur durch Familie, Schule und Arbeitsplatz beeinflusst, sondern auch durch die Medien, einschliesslich neuer Informationstechnologien, Musik und Filmen. Rollenklischees werden sowohl durch traditionelle als auch durch neue Sozialisationsfaktoren konserviert und vermittelt.
Gender-Massnahmen berücksichtigen die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern. Für den Erfolg und die Nachhaltigkeit der Entwicklungszusammenarbeit ist die Gleichstellung der Geschlechter zentral. Sie ist der Schlüssel zur Verringerung von Armut, denn diese beruht in vielen Fällen auf ungleichen Machtverhältnissen zwischen den Geschlechtern. Männer und Frauen sollen nicht gleich werden, sondern ihre Rechte gleichermassen wahrnehmen können und gleichberechtigt vom Nutzen von Entwicklung profitieren, ihre eigenen Fähigkeiten stärken und sich an sozialen Prozessen beteiligen können. Existierende Geschlechterrollen und Machtstrukturen sowie die verschiedenen Bedürfnisse und Prioritätensetzung von Frauen und Männern müssen analysiert und in der Projektumsetzung berücksichtigt werden.
IAMANEH Schweiz verfolgt den Ansatz der gendertransformativen Arbeit als ein wichtiges Transversalthema in allen Projekten. Beziehungen zwischen Frauen und Männern verändern sich zugunsten von mehr Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit auf verschiedenen Ebenen. Gleichzeitig bleiben wir dem Empowerment von Frauen und Mädchen verpflichtet.