Respektvolle Geburtshilfe

Respektvolle Geburtshilfe

Jedes Jahr sterben in Mali Tausende von Müttern und Kindern bei der Geburt. Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar. Doch viele Schwangere haben kaum Zugang zu medizinischer Versorgung, oft fehlen ihnen auch Informationen zu Vor- und Nachsorgeuntersuchungen. So bleiben Komplikationen oft unbehandelt.

Zusätzlich verzichten Frauen in Mali teilweise bewusst darauf, ein Gesundheitszentrum zu besuchen. Werdende Mütter erleben oft respektlose Behandlung, Demütigung und Vernachlässigung während der Geburt. Diese Erfahrungen wirken sich nicht nur negativ auf die Psyche aus, sondern können den Geburtsverlauf direkt beeinflussen.

Das Projekt trägt dazu bei, Geburten sicherer zu machen und die Müttersterblichkeit sowie Morbidität in der Region Ségou und in einer Gemeinde in Bamako zu senken. Dies geschieht durch verbesserte medizinische Betreuung während Schwangerschaft und Geburt. Die Einführung respektvoller Geburtshilfe und die Schulung des lokalen Gesundheitspersonals steigern die Qualität der Gesundheitsdienstleistungen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Prävention und Behandlung von Geburtsfisteln. Eine Geburtsfistel ist ein Riss zwischen Blase und Scheide, der zu Inkontinenz führt und in Mali oft mit sozialem Ausschluss verbunden ist. Betroffene Frauen werden im Rahmen des Projekts behandelt und unterstützt.

Während in den vorherigen Projektphasen das Aufspüren und Operieren fistelbetroffener Frauen sowie die Aus- und Weiterbildung von Gesundheitspersonal im Vordergrund standen, wird in der aktuellen Projektphase ein breiterer Ansatz verfolgt. Neue Schwerpunkte sind die Prävention von Geburtskomplikationen, die durch umfassende Vor- und Nachsorge sowie Entbindungen durch medizinisches Personal verbessert werden. Außerdem wird die respektvolle Geburtshilfe weiter ausgebaut.

Das Projekt wird in der Region Ségou sowie in Bamako durchgeführt und richtet sich direkt an 4.000 schwangere und stillende Frauen, 30 Gesundheitsdienstleister, 70 Frauen mit Geburtsfisteln sowie 150 Frauen aus zwei Fistel-Selbsthilfegruppen. Indirekt profitieren 15.000 Frauen im gebärfähigen Alter und ihre Partner, staatliche und regionale Behörden, die Krankenhäuser in Ségou und Bamako, 900 Meinungsführer, 13.000 Jugendliche sowie 43.100 Männer und Frauen in der Projektregion.

Spiegel: Wie Afrikanerinnen unter Fisteln leiden

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Partnerorganisation
IAMANEH Mali

Projektlaufzeit
1.1.2024 bis 31.12.2026

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