Nein zu Gewalt und Genitalbeschneidung: Religiöse Führung stärkt Frauenrechte

Nein zu Gewalt und Genitalbeschneidung: Religiöse Führung stärkt Frauenrechte

Frauen in Mali sind in hohem Mass von Gewalt betroffen: 89% sind an ihren Genitalien beschnitten, fast die Hälfte der Frauen ist bei der Heirat minderjährig.

Religion ist für die malische Bevölkerung sehr wichtig. Imame und Prediger geniessen bei der Bevölkerung ein hohes Ansehen, da diese in der Regel keine Entscheidungen zu sensiblen Themen treffen, ohne sich auf religiöse oder moralische Standpunkte zu stützen. Religiöse Führungspersonen haben grossen Einfluss in der Gesellschaft und können dazu beitragen, den Umgang mit Gewalt an Frauen zu verändern.

Unsere Partnerorganisation RIPOD ist ein Netzwerk liberaler muslimischer Religionsführer, das sich für die Förderung von Frauenrechten und gegen Gewalt an Frauen einsetzt und dabei auch mit religiösen Schriften argumentiert. In diesem Projekt arbeitet RIPOD in 20 Dörfern der Regionen Ségou und Barouéli mit politischen und traditionellen Entscheidungsträger*innen. 2021 hat RIPOD mit Unterstützung von IAMANEH Schweiz einen Dokumentarfilm produziert. Dieser beleuchtet das brisante Thema Religion und Frauenrechte. Ziel des Films ist, aufzuzeigen, dass weibliche Genitalbeschneidung keine religiöse Pflicht ist, und Genitalbeschneidung sowie weitere Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt von vielen muslimischen Gelehrten entschieden abgelehnt werden. Im Film äussern sich sowohl muslimische als auch christliche Vertreter anhand religiöser Texte zu Themen wie weiblicher Genitalbeschneidung, Früh- und Zwangsheirat, reproduktive Gesundheit sowie Familienplanung und der Autonomie von Frauen bei Entscheidungsprozessen.

Mit dem Dokumentarfilm, Broschüren und zahlreichen Aktivitäten für religiöse und staatliche Amtsträger*innen, für Schüler*innen und die breite Bevölkerung sensibilisiert RIPOD für die Achtung der Rechte der Frauen und arbeitet so auf Verbesserungen hin. Religiöse und auch weitere Funktionsträger*innen werden im Rahmen des Projekts ermutigt und befähigt, weibliche Genitalbeschneidung als schwerwiegende Menschenrechtsverletzung anzuerkennen und sich für die Rechte von Frauen einzusetzen. Ziel ist es, dass islamische Würdenträger am Ende der dreijährigen Projektphase eine Fatwa unterzeichnen, die die Achtung der Rechte von Frauen bezweckt.

Zielgruppe sind 300 religiöse Führungspersonen, 25 religiöse Frauen- und Jugendgruppen, 500 Lehrer*innen, 500 Schüler*innen, sowie die gesamte Bevölkerung der 20 Projektdörfer in der Region Ségou.

Partnerorganisation
RIPOD (Réseau Islam Population et Developpement, gegründet 2005)

Projektlaufzeit
1.1.2023 bis 31.12.2025

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