Männerzentrum Modrica: Geschlechtertransformation durch Arbeit mit Männern und Jungen zur Prävention von Gewalt

Männerzentrum Modrica: Geschlechtertransformation durch Arbeit mit Männern und Jungen zur Prävention von Gewalt

Die Problematik geschlechtsspezifischer Gewalt ist tief in patriarchalen Strukturen und veralteten Geschlechternormen verwurzelt. Besonders in ländlichen und abgelegenen Gebieten fehlt es an präventiven Massnahmen und adäquater institutioneller Unterstützung für Betroffene.

Das Projekt verfolgt einen geschlechtertransformierenden Ansatz, der sowohl individuelle Verhaltensänderungen als auch systemische Verbesserungen anstrebt. Ein zentrales Element ist die psychosoziale Arbeit mit Tätern sowie Männern und Jungen, die ein erhöhtes Risiko für Gewaltverhalten aufweisen. Ziel ist es, diese Personen durch gezielte Programme zur Übernahme von Verantwortung zu bewegen, gewaltfreies Verhalten zu entwickeln und emotionale Herausforderungen wie Wut und Trauma zu bewältigen. In diesem Zusammenhang bietet das Men's Centre Workshops an, die Männer und Jugendliche dazu anregen, starre Geschlechterrollen zu hinterfragen und sich für Gleichberechtigung und gewaltfreie Konfliktlösung einzusetzen.

Neben der Arbeit mit Einzelpersonen spielt die Sensibilisierung auf Gemeinschaftsebene eine zentrale Rolle. Durch Aufklärungskampagnen und präventive Massnahmen wird das Bewusstsein für die Folgen geschlechtsspezifischer Gewalt geschärft und die Gemeinschaft mobilisiert, sich aktiv gegen Gewalt einzusetzen. Dabei werden Schulkindern, Jugendlichen, Eltern, Frauen und Männern die Bedeutung von Gleichstellung und gewaltfreier Kommunikation vermittelt. Dieser Ansatz zielt darauf ab, nicht nur individuelle Einstellungen, sondern auch die sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen zu verändern.

Parallel dazu arbeitet das Projekt an der Verbesserung der institutionellen Reaktionen auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Durch die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen, die für die Prävention und Intervention bei geschlechtsspezifischer Gewalt zuständig sind, wird ein koordinierter und effektiverer Umgang mit Gewaltfällen angestrebt. Daten zu institutionellen Abläufen und Behandlungsergebnissen werden gesammelt und analysiert, um Best-Practice-Beispiele zu entwickeln, die als Grundlage für Advocacy-Arbeit dienen. Ziel ist es, ein umfassendes Modell für den Umgang mit Tätern und ein effektives Verweismechanismus in der Republika Srpska zu etablieren, das als Vorbild für die FBiH dienen kann.

Das Projekt verfolgt einen intersektionalen Ansatz, der die Überschneidung von Geschlecht mit anderen Formen der Benachteiligung berücksichtigt und so auf die Bedürfnisse einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft eingeht. Durch gezielte Kampagnen soll die öffentliche Wahrnehmung geschlechtsspezifischer Gewalt verändert und die weitverbreitete gesellschaftliche Akzeptanz dieser „Schattenpandemie“ verringert werden. Insgesamt strebt das Projekt eine umfassende, nachhaltige Veränderung auf individueller, gemeinschaftlicher und institutioneller Ebene an, um langfristig eine sicherere und gerechtere Gesellschaft zu schaffen.

Partnerorganisation
Buducnost

Projektlaufzeit
1.1.2024 bis 31.12.2026

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Themen
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