Geschlechtergerechtigkeit: Einen echten Wandel erreichen mit Gewaltberatung für Männer

Geschlechtergerechtigkeit: Einen echten Wandel erreichen mit Gewaltberatung für Männer

In Albaniens patriarchal geprägter Gesellschaft ist Gewalt gegen Frauen und Mädchen tief verwurzelt. Laut einer Umfrage des Albanischen Instituts für Statistik hat über die Hälfte der Frauen und Mädchen im Alter von 15 bis 74 Jahren Gewalt in Beziehungen erfahren. Während Regierung und NGOs wichtige Unterstützung für Überlebende genderbasierter Gewalt leisten, ist es ebenso dringend, die Ursachen dieser Gewalt zu bekämpfen. Dazu gehört insbesondere die Arbeit mit Tätern, die eine zentrale Rolle in der Unterbrechung des Gewaltzyklus spielt.

Täterarbeit ist ein essenzieller Bestandteil einer wirksamen Interventionskette gegen häusliche Gewalt. Sie gewährleistet, dass Täter Verantwortung übernehmen und für ihr Handeln Rechenschaft ablegen müssen. Durch Beratungs- und Rehabilitationsprogramme können sie zudem gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien erlernen. So wird der Kreislauf der Gewalt, der sich häufig über Generationen hinweg fortsetzt, nachhaltig durchbrochen. Parallel dazu tragen Sensibilisierungskampagnen, die Jugendliche und junge Männer einbeziehen und positive Männlichkeitsbilder fördern, zur Prävention bei. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung aktiver und verantwortungsvoller Vaterschaft..

Das Projekt mit der Partnerorganisation CLMB verfolgt das Ziel, Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Albanien zu verringern und eine sicherere, gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Im Mittelpunkt stehen die Förderung von Rechenschaftspflicht und Verantwortung bei Tätern sowie die Stärkung des Systems zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt..

Um dieses Oberziel zu erreichen, wurden mehrere spezifische Ziele definiert: Männer, die Gewalt ausgeübt haben, und solche, die ein erhöhtes Risiko dafür aufweisen, sollen ihr Verhalten durch persönliche und digitale Beratungsangebote nachhaltig verändern. Das bestehende Multi-Stakeholder-System wird gestärkt, um sicherzustellen, dass Täter zur Verantwortung gezogen werden und Veränderungen sowohl auf individueller als auch gesellschaftlicher Ebene möglich werden. Gleichzeitig wird innerhalb der Gemeinschaften ein gestiegenes Bewusstsein für Geschlechtergleichstellung, die Überwindung von Rollenklischees und innovative Ansätze zur Gewaltprävention gefördert. Diese Transformation wird durch Bildungsinitiativen und Lobbyarbeit begleitet.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung des albanischen Netzwerks für Täterarbeit. Durch den Ausbau von Kapazitäten, etwa mittels Supervision, Monitoring und Peer-Reflexion, soll die Wirksamkeit der Massnahmen langfristig gesichert werden..

Die Zielgruppe umfasst mindestens 300 Täter von Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie junge Männer, Väter und die breite Öffentlichkeit, die durch Sensibilisierungskampagnen erreicht werden sollen – insgesamt mehr als 600’000 Menschen. Ergänzend werden Fachkräfte aus Behörden, Gefängnissen und anderen Institutionen geschult, um ihre Kompetenzen im Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt zu erweitern und die Täterarbeit effektiv zu verankern. .


Partnerorganisationen
CLMB (Counselling Line for Men and Boys), Tirana

Projektlaufzeit:
1.1.2024 bis 31.12.2026

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