Am vergangenen Freitag bat uns unsere Partnerorganisation in Bosnien um Hilfe. Vor wenigen Tagen hat uns unsere Partnerorganisation Zemlja Djece in Tuzla über gravierende Zustände ins Bild gesetzt. Eine neue Flüchtlingsroute führt durch Tuzla, im Norden Bosniens. Sahiba-Siba Srna von Zemlja Djece berichtet: «Ich sah rund 70 Leute am Boden liegend, die Temperatur nah bei Null, und es ist sehr nass und es regnet auch noch.» Die Menschen benötigen dringend Schlafsäcke und Jacken, Schuhen und Socken.
Unter den rund 70 Menschen waren auch einige kleine Kinder. Die Flüchtlinge auf der Durchreise bekommen von keiner Behörde oder Institution irgendwelche Hilfe, «eine unerträgliche Ignoranz», wie die Mitarbeiterin berichtet. Nur Freiwillige und Einzelpersonen kümmern sich, wie immer möglich, um diese Flüchtlinge.
Migranten verbleiben ein bis zwei Tage in der Stadt, bevor sie weiterziehen. Mehr und mehr trifft man Familien mit kleinen Kindern an, die in den kalten Nächten draussen vor dem Fremdenbüro oder im Busbahnhof schlafen.
Der Druck in Tuzla nimmt stetig zu. Die Anzahl Migranten, die von Serbien her kommen, steigt jeden Tag. Die ganze Nothilfe geschieht auf Initiative von Einzelpersonen, die am Ende ihrer Kräfte sind, aber trotzdem nicht wegschauen können.
Wir können auch nicht wegschauen und sammeln Spenden, damit Zemlja Djece die Familien mit Schlafsäcken und Kleidern versorgen kann.
Zemlja Djece nutzt hierzu nur die günstigsten Angebote. Schlafsäcke kosten umgerechnet zwischen 15 (diese waren schnell ausverkauft) und 22 Franken, Schuhe+Socken rund 15–20 Franken, Jacken um die 30 Franken.