Welche Qualitäten bringen Sie als nationale Koordinatorinnen mit?
Emina: Ich habe viel Erfahrung in Projektentwicklung und bin gut vernetzt. Diese Kompetenzen, verbunden mit meiner juristischen Ausbildung, erleichtern meine Arbeit zwischen Organisationen der Zivilgesellschaft und dem Staat in den Bereichen Frauenrechte, Frauen- und Jugendarbeit und wirtschaftliches Empowerment.
Elira: Meine Stärken sind Politikentwicklung und -umsetzung. Ausserdem habe ich sehr gute Kenntnisse des Sozialsektors und der relevanten Reformen. Ich kenne die wichtigsten nationalen und internationalen Stakeholders und bin eine gute Kommunikatorin sowie Koordinatorin - wichtige Voraussetzungen, um die Partnerorganisationen professionell zu unterstützen.
Welches sind die prioritären Probleme in Ihrem Land?
Emina: In Bosnien-Herzegowina herrscht ein starker militaristischer Nachkriegsdiskurs in der Gesellschaft. Dies schafft eine feindliche Stimmung in Bezug auf die Entwicklung von Geschlechtergleichstellung. Der Bedarf an sozialer Unterstützung ist gross, wird aber auf der Grundlage einer politisch geprägten Priorisierung angegangen, welche zum Beispiel der Gruppe der Kriegsveteranen mehr Gewicht gibt als den Frauen und Opfern von häuslicher Gewalt.
Elira: Zur Zeit hat die EU-Integration Albaniens oberste Priorität. Das Land muss fünf von der EU formulierten Konditionen erfüllen, um den Beitritt zu erhalten. Die EU fordert unter anderem die Einrichtung einer professionellen und entpolitisierten Verwaltung, die Verbesserung der Unparteilichkeit der Justiz, die erhöhte Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Korruption sowie die Einhaltung der Menschenrechte.
Wie sieht Ihre Rolle als Länderkoordinatorin aus?
Wir beraten die Partnerorganisationen in Bosnien-Herzegowina und in Albanien, verfolgen die neuesten Entwicklungen im Sozialbereich, stellen aktuelle Informationen über Regierungsinitiativen und andere in diesem Bereich tätigen Organisationen bereit. Daneben sind die Koordination und der Informationsaustausch mit den wichtigsten Akteuren im Land massgebend, um Synergien zwischen den Partnerorganisationen und den entscheidenden Stakeholders zu schaffen. Wir unterstützen IAMANEH Schweiz auch in der Planung und der Umsetzung des Landesprogrammes.
Was motiviert Sie, für IAMANEH zu arbeiten?
Emina: Das starke Engagement von IAMANEH zugunsten der Verbesserung der Lebensqualität von Frauen und der Unterstützung von gendertransformativen Prozessen in Entwicklungsländern trägt zu meiner persönlichen Motivation bei, meinen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele zu leisten.
Elira: Die Arbeit vor allem auf politischer Ebene war für mich eine grossartige Gelegenheit, die Entwicklungen und Herausforderungen des Sozialsystems aus der Perspektive der Partnerorganisationen zu verfolgen. Mit einer kleinen internationalen Organisation wie IAMANEH zu arbeiten, die einen klaren Fokus und greifbare Resultate hat, ist eine sehr interessante Erfahrung für mich.
Emina Pasic aus Bosnien-HerzegowinaElira Jorgoni aus Albanien