Zum Tag gegen Mädchenbeschneidung

Heute 6. Februar ist der Tag gegen Mädchenbeschneidung. Aus Mali hat uns eine Geschichte erreicht, wie eine Mutter ihre Tochter durch die Beschneidung verloren hat.

Die 30-jährige Frau Ballo, Mutter von drei Mädchen und einem Sohn, erzählt:

«Früher dachte ich, dass die Mädchenbeschneidung wirklich eine gute Praktik ist. Nach meiner Heirat im Dorf habe ich die Beschneidungspraxis von meiner Schwiegermutter gelernt. Ich diente ihr als Hilfsbeschneiderin und reinigte die Wunden.

«Eines Tages war meine noch nicht einjährige Tochter an der Reihe. Ich erinnere mich, dass mein Mann über die Beschneidung nicht die gleichen Ansichten hatte wie ich und meine Schwiegermutter. 

«Nach der Beschneidung durch meine Schwiegermutter vernarbte und schloss sich der Scheidenausgang vollständig, trotz gutem Reinigen der Wunde. Aufgrund dieser Situation bekam sie einen Einschnitt. Nach wenigen Tagen war die Wunde wieder vollständig zu. Darum brauchte es zum zweiten Mal einen Einschnitt. In der Folge dieses erneuten Eingriffes erlag meine Tochter einer starken Blutung. 

«Seit diesem Tag hat meine Familie keine unserer Töchter mehr beschnitten. Ich appelliere an alle Mütter, nicht mehr zu akzeptieren, dass ihre Töchter beschnitten werden.

«Ich danke [der Organisation] GAAS Mali und seiner Partnerorganisation IAMANEH Schweiz für alles, was sie in den dörflichen Gemeinschaften hier unternehmen, damit die Menschen ein besseres Verständnis dieser Praktik bekommen, um auf eine Abkehr von dieser Praktik hinzuwirken.»

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