Im Jahr 2000 wurde die Projektverantwortliche einer unserer Partnerorganisationen mit HIV infiziert und brauchte dringend medizinische Hilfe, da ihr Zustand sehr besorgniserregend war. Damals gab es in Mali weder Betreuung noch Behandlung. Ich wandte mich daraufhin an die damalige Geschäftsführerin von IAMANEH Schweiz und fragte sie, ob wir etwas tun könnten. Es stellte sich heraus, dass IAMANEH ein Projekt zur Unterstützung von HIV/Aids-Betroffenen beginnen wollte und bereit war, die Behandlung dieser Frau zu übernehmen. Seitdem hat sie ihr altes Leben wieder aufgenommen. Ich sehe sie immer noch ab und zu, wenn sie in Bamako ist, und wir sind seit dieser Zeit sehr eng miteinander verbunden. Ich war sehr beeindruckt von der Flexibilität von IAMANEH, die ein offenes Ohr für diese Frau hatte und ihr in der Not Hilfe leistete.
Das Schwierigste in meiner Arbeit war, eine Frau zu sein. Als ehemalige Leiterin einer Gesundheitseinrichtung und ausgebildete Ärztin versuchten einige Männer, meine Fähigkeiten in Frage zu stellen, nur weil ich eine Frau bin. Ich musste immer mehr arbeiten als die Männer, um zu rechtfertigen, dass sie nicht besser waren als ich. Obwohl sich die Dinge inzwischen geändert haben, wird in der malischen Gesellschaft mehr Vertrauen in Männer als in Frauen gesetzt, weshalb ich viel Energie aufwenden musste, um meine Arbeit zu legitimieren.
Ich würde mir wünschen, dass sich IAMANEH auch in Zukunft von anderen Entwicklungsorganisationen, die in Mali im gleichen Bereich arbeiten, abhebt. Denn IAMANEH hat den Partnerorganisationen nie ihren Ansatz aufgezwungen. Stattdessen bezieht sie diese in die Entwicklung der Projekte ein, was die Partnerorganisationen sehr zu schätzen wissen. Dies ist eine echte Partnerschaft, da die lokalen Bedürfnisse gehört und berücksichtigt werden.